Mietmängel und Mietminderung
Feuchtigkeit

Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass es sich bei den angegebenen Entscheidungen immer 
um Einzelfälle handelt, die nicht exakt auf andere Fälle angewendet werden können. 
Die Entscheidungen stellen daher lediglich eine Orientierungshilfe dar.

Feuchtigkeit

Ständige Durchfeuchtung der Außenwände und Rattenbefall.

AG Potsdam, Urteil vom 15.06.1995 - 26 C 533/93, WM 1995, S. 534.

100 %

Feuchtigkeit

Starke Durchfeuchtung der Wohnung.

AG Berlin-Tempelhof/Kreuzberg, Az. 6 C 328/84, Thieler/Huber, Mietminderungliste von A-Z, Nr. 139.

93 %

Feuchtigkeit

Erhebliche Durchfeuchtungen.

AG Friedberg, Urteil vom 06.07.1983 - C 389/82, WM 1984, S. 198 (Durchfeuchtungsschaden am Teppichboden nach einer Überschwemmung - "Jahrhundertregen" - mit erheblichem Gestank für die Dauer von 2 bis 3 Wochen).

LG Berlin, Az. 65 S 205/89, GE 1991, S. 625 (Druchfeuchtung und Schimmelpilzbefall von Küche, Wohn- und Schlafzimmer).

80 %

Feuchtigkeit (erhebliche) und Nässe

AG Leverkusen, Urteil vom 18.04.1979 - 23 C 471/76, WM 1980, S. 163 (Durchfeuchtung des Teppichbodens, Tropfwasser an der Decke).

50 %

Feuchtigkeit

Wasser tropft durch eine Zimmerdecke, Mangel wurde durch Naturkatastrophe (Schneesturm) hervorgerufen.

AG Kiel, Urteil vom 26.06.1980 - 13 C 9/80, WM 1980, S. 235.

30 %

Feuchtigkeit

LG Aachen, Urteil vom 12.07.1990 - 2 S 114/90, WM 1991, S. 89 (Feuchtigkeitsschäden einer mit Thermotapeten ausgestatteten Wohnung bei gewöhnlichem Heiz- und Lüftungsverhalten.).

AG Düren, Urteil vom 01.03.1990 - 3 C 450/89, WM 1991, S. 89 (Feuchtigkeitsschäden einer mit Thermotapeten ausgestatteten Wohnung bei gewöhnlichem Heiz- und Lüftungsverhalten.).

VG Berlin, GE 1984, S. 183 (Durchfeuchtung der Fensterfront und eines Teils der Decke).

VG Berlin, GE 1983, S. 767 (Feuchte Stellen und leichter Schimmelbelag in der Küche).

25 %

Feuchtigkeit

LG Hannover, Urteil vom 27.09.1978 - 11 S 188/78, ZMR 1979, S. 47 (Küchenwand ist wegen undichter Fenster und daraus resultierender Feuchtigkeit z.T. schwarz geworden.).

LG Karlsruhe, Urteil vom 14.07.1998 - 8 O 208/98 (Schimmel und Feuchtigkeit in der Küche).

AG Bad Schwartau, Urteil vom 03.11.1987 3 C 1176/86, WM 1988, S. 55 (Neubaufeuchte mit Schimmelbildung; ohne besondere Vereinbarung gehört es nicht zu den Vertragspflichten den Mieters, durch übermäßiges Lüften und kostenaufwendiges Heizen eine feuchte Wohnung zum Austrocknen zu bringen.)

AG Hamburg, Urteil vom 09.01.1979 - 42 C 634/76, WM 1979, S. 103 (Feuchtigkeits- und Schimmelbefall in 8 Räumen eines Einfamilienhauses wegen undichten Daches.)

AG Köln, Urteil vom 23.05.1973 - 152 C 195/73, WM 1974, S. 241 (Feuchtigkeitsschäden im Wohn- und Schlafzimmer).

20 %

Feuchtigkeit

LG Bonn, Urteil vom 03.12.1990 - 6 S 76/90, ZMR 1991, S. 300 (Schimmelpilzbildung, die zu 65 % auf baulichen Mängeln beruht.).

13 %

Feuchtigkeit

LG Hamburg, Urteil im schriftlichen Verfahren vom 02./03.03.1976 - 11 S 161/75, WM 1976, S. 205 = ZMR 1977, S. 305 = ZMR 1977, S. 332 (Feuchtigkeitsschäden im Wohnzimmer);

LG München, Urteil vom 11.01.1984 - 14 S 1387/83 (Fleck von 0,7x 0,8 m im Badezimmer, der durch Feuchtigkeit entstanden ist.);

LG Osnabrück, Urteil vom 02.02.1983 - 1 S 523/82 (Feuchtigkeitsschäden im Schlafzimmer);

AG Bad Bramstedt, Urteil vom 20.07.1989 - 5 C 44/89, WM 1990, S. 71 (Feuchtigkeit im Keller);

AG Hannover, 415 C 1021/82 (Feuchtigkeit in der Küche);

AG Lahnstein, Urteil vom 11.10.1976 - 2 C 477/76, WM 1977, S. 227 (70x 80 cm großer Feuchtigkeitsfleck bei sich ablösendem Anstrich und Wasserrändern);

AG Ravensburg, Urteil vom 12.03.1975 - 5 C 676/74, WM 1976, S. 9 (Feuchtigkeitsschäden im Wohnzimmer).

10 %

Feuchtigkeit

Durchfeuchtung der Zimmerdecke.

LG Hamburg, Urteil vom 07.07.1972 - Az. 11 S 86/71, Thieler/Huber, Mietminderungliste von A-Z, Nr. 30.

8 %

Feuchtigkeit

Durchfeuchtung eines Abstellraums.

AG Lüneburg, Urteil vom 20.11.1979 - 11 C 189/79, Thieler/Huber, Mietminderungliste von A-Z, Nr. 28.

7 %

Feuchtigkeit

LG München I, Urteil vom 22.05.1985 - 31 S 17040/84, Thieler/Huber, Mietminderungliste von A-Z, S. 56 (Feuchtigkeitsflecken in der Küchendecke).

LG München I, Urteil vom 30.11.1983 - 15 S 10974/83, Thieler/Huber, Mietminderungliste von A-Z, S. 55 (Feuchtigkeit im Keller).

AG Düren, Urteil vom 16.12.1981 - 8 C 465/81, WM 1983, S. 30 (Feuchtigkeit im Kellerraum).

5 %

Feuchtigkeit

LG Hannover, Urteil vom 15.04.1994 - 9 S 211/93, WM 1994, S. 463 (Restliche Durchfeuchtungen, die von einer inzwischen behobenen Dachundichtigkeit herrühren).

2 %

Feuchtigkeit (unzumutbares Lüften und Heizen)

Können aufgrund der Baukonstruktion Feuchtigkeitsschäden nur durch unzumutbares Lüften und Heizen vermieden werden, so liegt ein Baumangel vor. Der Mieter hat grundsätzlich sein Heizungs- und Belüftungsverhalten nicht nach den wärmetechnischen Gegebenheiten der Wohnung einzurichten.

LG Braunschweig, Urteil vom 11.01.1983 - 6 S 241/81, WM 1985, S. 26 (Lassen sich Feuchtigkeitsschäden in der Wohnung nur dadurch vermeiden, dass der Mieter die Räume auf 22 Grad Celsius aufheizt, so liegt ein Mangel der Mietsache vor. Der Mieter ist - mangels vertraglicher Vereinbarung - nur zu einer üblichen Beheizung auf ca. 18 - 20 Grad Celsius verpflichtet.).

LG Hannover, Az. 9 S 389/87.

LG Itzehoe, Urteil vom 22.04.1982 - 1 S 24/81, WM 1982, S. 181;

AG Brühl, Urteil vom 09.01.1981 - 2 C 632/79, WM 1982, S. 185 (Führen Bauwerksmängel zu Feuchtigkeitsschäden, kann der Mieter nicht darauf verwiesen werden, diesen durch verstärktes Lüften abzuhelfen.).

a.A.

LG Stade, Urteil vom 21.06.1983 - 3 S 22/83, WM 1985, S. 23 (Den Mieter trifft ein Mitverschulden, wenn ihm mitgeteilt wurde, dass er sein Wohnverhalten nach den baulichen Verhältnissen des Hauses richten müsste.).

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Feuchtigkeit (DIN-Vorschriften)

Einem Minderungsanspruch wegen Feuchtigkeitsschäden steht nicht entgegen, dass die DIN-Vorschriften bei der Bauwerkserstellung beachtet worden sind.

LG Lübeck, Urteil vom 20.11.1981 - 6 S 336/81, WM 1982, S. 182.

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Feuchtigkeit (Beweislast: Vermieter)

Der Vermieter ist für Feuchtigkeitsschäden beweispflichtig.

LG Augsburg, Urteil vom 17.03.1982 - 7 S 4678/81, WM 1985, S. 9;

LG Göttingen, Urteil vom 15.01.1986 - 5 S 60/85, NJW 1986, S. 1112 = WM 1986, S. 114 (Treten nach dem Einbau von Isolierglasfenstern Feuchtigkeitsschäden in der Wohnung auf, muss der Vermieter beweisen, dass der Mieter die Feuchtigkeitsschäden durch vertragswidriges Wohnverhalten verursacht hat.).

LG Köln, Urteil vom 12.07.1990 - 6 S 79/90, WM 1990, S. 547 (Allein der Umstand, dass das Wohngebäude normgerecht nach DIN errichtet wurde, räumt Zweifel an der Zuordnung von Feuchtigkeitsursachen zum Verantwortungsbereich des Vermieters nicht aus.).

LG Osnabrück, Urteil vom 02.12.1988 - 11 S 277/88, WM 1989, S. 370 (Ist offen, ob Feuchtigkeitsschäden in der Mietwohnung auf die Bausubstanz oder auf das Wohnverhalten des Mieters zurückzuführen sind, so trägt der Vermieter die Beweislast dafür, dass Gewährleistungsansprüche ausgeschlossen sind.).

AG Braunschweig, Beschluss vom 10.11.1982 - 14 C 490/82, WM 1984, S. 198 (Der Vermieter muss beweisen, dass der Feuchtigkeitsschaden nicht von ihm zu vertreten ist, wenn in einer Wohnung Risse in den Wänden sind.).

AG Bremerhafen, Urteil vom 09.02.1983 - 53 C 208/82, WM 1985, S. 23 (Der Vermieter trägt die Beweislast dafür, dass der Mieter nach Einbau von Doppelfenstern auftretende Feuchtigkeitsschäden verursacht hat.).

AG Dortmund, Urteil vom 16.09.1992 - 126 C 8462/92, WM 1993, S. 40 (Gegenüber dem Anscheinsbeweis einer bauseitsbedingten Wohnungsfeuchtigkeit ist der Beweisantritt durch Sachverständigengutachten gestützt auf die bloße Behauptung, der Mieter habe nicht gelüftet, unzulässig.).

AG Köln, Urteil vom 19.09.1983 - 213 C 184/81, WM 1985, S. 24;

AG Melsungen, Urteil vom 11.01.1983 - 1 C 64/82, WM 1985, S. 22 (Der Beweis des ersten Anscheins spricht bei Feuchtigkeitsschäden in einer Mietwohnung dafür, dass diese ihre Ursache in der mangelhaften Bausubstanz der vermieteten Wohnung haben und daher vom Vermieter zu vertreten sind.).

AG Miesbach, Urteil vom 22.11.1979 - C 605/79, WM 1980, S. 163 (Für die Behauptung, Nässe und Feuchtigkeit in der Wohnung seien vom Mieter schuldhaft herbeigeführt, ist der Vermieter beweispflichtig.).

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Feuchtigkeit (Beweislast: Mieter)

Der Mieter ist beweispflichtig.

OLG Celle, Beschluss vom 19.07.1984 - 2 UH 1/84, WM 1985, S. 115 (Das Vorliegen des Mangels und die Beeinträchtigung der Mietsache zum vertragsgemäßen Gebrauch muss der Mieter beweisen.).

LG Kiel, Urteil vom 16.11.1981 - 1 S 178/81, WM 1982, S. 187 (Der Mieter muss einen von ihm behaupteten Baumangel nachweisen. Eine Verpflichtung des Mieters, durch übermäßiges Heizen der Feuchtigkeitsbildung entgegenzuwirken, besteht nur, wenn er bei Anmietung vom Vermieter auf den Bauwerksmangel hingewiesen wurde. Für Hinweise ist der Vermieter beweispflichtig.).

LG Lüneburg, Urteil vom 13.12.1984 - 1 S 263/83, ZMR 1985, S. 127 (Hat sich die Mietwohnung bis zum Einzug der jetzigen Mieter in einem gebrauchsfähigen Zustand befunden, da unstreitig bei sämtlichen Vormietern keine Feuchtigkeitsschäden aufgetreten sind und haben ferner die vorhandenen Verbundglasfenster die Fehlerhaftigkeit nicht verursacht, ergibt sich daraus, dass für die Feuchtigkeitsschäden das Wohnverhalten der Mieter ursächlich gewesen ist. In diesem Falle tragen die Mieter die volle Beweislast für ihre Entlastung.

AG Köln, Urteil vom 03.09.1980 - 213(155) C 1235/79, WM 1982, S. 182 (Entspricht die Wärmedämmung der Wohnung den Vorschriften der Bauwerkserstellung, muss der Mieter nachweisen, dass entstandene Feuchtigkeitsschäden infolge mangelhafter Isolierung entstanden sind.).

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aus: Joachim Dospil / Hedwig Hanhörster
Tabellen für die Rechtspraxis, erschienen beim Carl Heymanns Verlag, Köln;
ISBN 3-452-23896-2, Reihe: PRAXISWISSEN RECHT