Mietmängel und Mietminderung
Wasserqualität

Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass es sich bei den angegebenen Entscheidungen immer 
um Einzelfälle handelt, die nicht exakt auf andere Fälle angewendet werden können. 
Die Entscheidungen stellen daher lediglich eine Orientierungshilfe dar.

Rostiges Wasser  

Wasser (rostiges Trinkwasser)

Die Rostverfärbung des Wassers stellt eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohnwertes dar, weil hierdurch leicht der Eindruck erweckt wird, dass das Wasser infolge seiner Braunfärbung schmutzig sei und Krankheitserreger enthalte.

AG Görlitz, Urteil vom 03.11.1997 - 1 C 1320/96, WM 1998, S. 180.

20 %

Wasser (rostiges Trinkwasser)

Kreisgericht Görlitz, Urteil vom 16.12.1992 - 7 C 0371/92 (rostiges Wasser 13 % + blinde Thermoscheiben 5 % + undichte Fenster 7 % = 25 %).

13 %

Wasser (rostiges Leitungswasser)

LG Braunschweig, Urteil vom 13.05.1988, WM 1990, S. 145.

LG Köln, Urteil vom 25.03.1986 - 12 S 488/85, WM 1987, S. 122.

AG Dortmund, Urteil vom 06.06.1990 - 126 C 799/90, WM 1990, S. 425.

AG Köln, Urteil vom 27.02.1980 - 211 (154) C 3195/79, WM 1982, S. 226.

AG Berlin-Spandau, MM 1988, S. 152 (Minderung 60 DM jährlich).

10 %

Überhöhter Bleigehalt  

Wasser (überhöhter Bleigehalt)

Überhöhter Bleigehalt im Wasser (durch Bleirohre).

AG Hamburg, Urteil vom 15.09.1989 - 44 C 2614/88, WM 1990, S. 383 (Bleigehalt zwischen 126 und 176 mg/Liter).

10 %

Wasser (überhöhter Bleigehalt)

OLG Köln, Urteil vom 30.04.1991 - 22 U 277/90, NJW 1992, S. 51 = ZMR 1992, S. 155 (Überhöhter Bleigehalt im Wasser in Büro- und Lagerräumen (Messungen: 0,075; 0,18; 0,23 mg/l) (Grenzwert der Trinkwasserverordnung: 0,04 mg/l).

AG Hamburg, Urteil vom 18.08.1993 - 40a C 1476/92, WM 1993, S. 736 (Bleifreiheit des Wassers wird erst erreicht, wenn das Wasser 30 bis 60 Sekunden geflossen ist).

5 %

Wasser (überhöhter Bleigehalt)

Wenn das Trinkwasser durch Blei des hauseigenen Wasserrohrnetzes erheblich über den zulässigen Grenzwerten verunreinigt wird, so liegt ein Mangel der Mietsache vor, der eine Mietminderung rechtfertigt.

Grundsätzlich sind 5 % Mietminderung angemessen; nach der Geburt eines Kindes der Mieter sind 9 % Mietminderung angemessen.

AG Hamburg, Urteil vom 23.08.1991 - 43b C 2777/86, MDR 1991, S. 1060 = WM 1992, S. 11 = ZMR 1992, S. 26.

5 - 9 %

Wasser (geringfügig überhöhter Bleigehalt)

Geringfügige Grenzwertüberschreitungen von 79 und 58 Mikrogramm rechtfertigen keinen Anspruch des Mieters auf Austausch der Bleirohre.

LG Berlin, DWW 1987, S. 130.

LG Frankfurt, Urteil vom 04.10.1988 - 2/11 S 18/88, WM 1990, S. 384 = ZMR 1990, S. 17 (Eine gelegentliche Überschreitung der Grenzwert ist ungefährlich und stellt daher nur einen nicht relevanten unerheblichen Mangel der Mietsache dar. Der Mieter hat in einem solchen Fall keinen Anspruch auf Austausch der Bleirohre.).

0 %

Wasser (überhöhter Bleigehalt)

Der Mieter hat keinen Mietminderungsanspruch sondern nur einen Anspruch auf Austausch der Bleirohre.

LG Hamburg, Urteil vom 05.02.1991 - 16 S 33/88, MDR 1991, S. 444 = NJW 1991, S. 1898 = WM 1991, S. 161 = ZMR 1991, S. 179 = ZMR 1991, S. 222.

0 %

Überhöhter Nitratgehalt  

Wasser (überhöhter Nitratgehalt)

AG Brühl, Urteil vom 07.03.1990, WM 1990, S. 382 (Nitratgehalt liegt um 236 % über dem Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung).

30 %

Wasser (überhöhter Nitratgehalt)

AG Osnabrück, Urteil vom 11.05.1987 - 14 C 33/87, NJW-RR 1987, S. 971 = WM 1989, S. 12.

10 %


aus: Joachim Dospil / Hedwig Hanhörster
Tabellen für die Rechtspraxis, erschienen beim Carl Heymanns Verlag, Köln;
ISBN 3-452-23896-2, Reihe: PRAXISWISSEN RECHT